Februar 2019: Erster Besuch in Kenia

Unsere erste Reise zur «Albert Schweitzer School Kenya» machten wir in Begleitung und unter der kundigen Reiseführung von Andrea Munz und Artur Bucher, den Gründungsmitgliedern des Vereins «Albert Schweitzer Schule Kenia».

Ein kurzer Flug von Nairobi brachte uns nach Kisumu, der drittgrössten Stadt Kenias. Herzlich wurden wir von Steve und Rosemary Onyang, dem Schulleiter und seiner Frau empfangen, die uns mit einem gemieteten Taxi zum Schulgelände in der Nähe von Kombeva führten. Die letzte halbe Stunde ging es über Schottersträsschen zur Schule, die sehr abgelegen und friedlich in der Mitte einer Streusiedlung kleiner und kleinsten Bauernhäuser liegt.

Die Lehrpersonen, die Köchinnen und das ganze Hilfspersonal bereiteten uns zusammen mit den 160 Kindern einen herzlichen und feierlichen Empfang. Leider habe ich fast keine Bilder und Tonaufnahmen davon – ich war so überwältigt und emotional sehr berührt.

 

Die «Albert Schweitzer School Kenya» besteht hauptsächlich aus 5 Klassenzimmern, einer grossen Halle mit integrierter Küche und für Buben und Mädchen getrennte ökologische Toiletten. Grosse Wassertanks fangen das Regenwasser auf, welches von guter Trinkwasser-Qualität ist. (Wir wollten unseren verwöhnten Verdauungsapparat nicht unnötig testen und reinigten das Regenwasser zusätzlich mit mitgebrachtem Mikropur!)

 

Wir lebten eine Woche bei der Familie Onyang, hatten so die Möglichkeit, nah am Schulgeschehen zu sein, die Kinder und ihre Betreuungspersonen zu beobachten und kennen zu lernen. Ich war beeindruckt, wie diszipliniert und ruhig die Kinder dem Unterricht folgten, wie hilfsbereit sie miteinander umgingen und wie fröhlich und ausgelassen sie spielen konnten ohne zu streiten.

 

Steve Onyang und seine Leute haben den Kindern ein kleines Paradies geschaffen.

 

Die Waisen- und Halbwaisenkinder kommen am Morgen zwischen 7 und 8 Uhr zur Schule, finden sich zum Spielen und reinigen das Areal.

Sie erhalten im Laufe des Vormittags eine erste stärkende Mahlzeit (Porridge), weil viele von ihnen zuhause kein Frühstück erhalten. Zum Mittagessen bekommen sie Mais («Ugali») mit Linsen oder Bohnen. Sie stehen vor dem Essen in einer Reihe an, die Kleinsten zuerst, um sich die Hände zu waschen. Nachher fassen sie einen Becher oder Teller, um in der grossen Mehrzweckhalle zu essen. Dabei kann es dann auch etwas lauter und sehr lustig zu und her gehen!

 

In den Pausen und nach dem Unterricht spielen die Kinder mit alten Autoreifen oder dem einen oder anderen Ball. Zum Abschluss des Schultages stehen sie in Reih und Glied zusammen, singen und beten und lassen die kenianische Flagge am Fahnenmast herunter. Nach diesem Ritual gehen die Kinder nach Hause, zu einem Elternteil, einer Grossmutter oder einer anderen Verwandten, marschieren bis zu einer Stunde. Einige bleiben aber noch auf dem Schulgelände und warten, bis sie abgeholt werden. Wir haben beobachtet, wie zum Beispiel ein Grossvater bis zu 5-6 Kinder auf sein altes Motorrad lud und nach Hause fuhr.

 

Ich weiss nicht, wie es bei den Kindern zuhause aussieht – ich kann mir vorstellen, dass die Armut und die schwierige Lage für diese Waisenkinder tagtäglich eine Herausforderung sind. In der Schule aber – das habe ich gesehen und gehört – finden sie in der emotionalen Wärme und Zugehörigkeit ihr sorgloses Lachen wieder.

 

Der Entschluss stand sehr schnell fest: Wir werden ermöglichen, dass diese glückliche Schulzeit verlängert wird. Wir gaben Steve den Auftrag, die Offerten für den Schulhausbau einzuholen und versprachen, die nächsten Schuljahre zu finanzieren.

 

Darüber freue ich mich zutiefst.

 

Barbara Feuz


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